Übergänge

Zu Wirtschaft und Politik mit allen


Übergänge

Grabneralmgebiet

Dabei sein oder nicht. Das 17. Bit hinter dem Komma entscheidet.

Wandern, was sonst?

Das natürliche Gleichgewicht

There is no alternative!

Wer hat, bekommt. Wer nicht hat, rudert.

Licht umverteilen?

Gemittelter Lichteinfall auf der Grabneralm

Wohin geht die Reise?

Die Aufwärtsspirale - oder geht es abwärts?

Grabneralm Richtung Timbuktu

Kooperation hilft

Grabnerstein in Richtung Buchstein und Samarkand


Das Buch

Lektüre für Tante Mizzi?

Ein Buch über Mathematik, Wirtschaft und Politik mit Bildern aus den Ennstaler Alpen, Geschichten von Apfelmännchen, der Tante Mizzi „und ihres gleichen“ … Was soll denn das? Wer soll denn so was lesen? Dieses Buch wurde für Menschen geschrieben, die sehen, dass es uns so gut geht wie es nie zuvor Menschen gegangen ist, dass aber ein ebenso gutes Leben für alle – im Weltmaßstab und in Zukunft – nicht mit „Weiter wie bisher“ zu haben sein wird. „Es reicht eben nicht für alle“, sagen manche und das bekommt Tante Mizzi zu spüren. Viele kluge Bücher werden geschrieben, andere beschwören nicht enden wollendes Wachstum und machen gleich auch Stimmung für eine härtere Gangart sowohl in den kleinen Kämpfen des Alltags als auch in den Welt-Verteilungs-Kriegen. Aber die Allermeisten spüren, dass das neoliberale „Jeder gegen jeden!“ an seine Grenzen stößt. Das derzeitige neoliberale, von Finanzkonzernen dominierte Wirtschaftssystem führt in vielen Fällen zu Zerstörung und Ausbeutung. Es steht im klaren Widerspruch zu den Bedürfnissen der Menschen nach einem Leben in Würde, nach einem Wohl für alle und nach einer gesunden lebenswerten Umwelt, die ein lebenswertes Leben auch für künftige Generationen gewährleistet.

Leere Worte → Argumente für eine solidarische und nachhaltige Politik

Parteiprogramme vieler (wirtschaftsliberaler) Parteien sind eine reichhaltige Fundgrube für leere Worte, für unhaltbare Versprechen, für höchst fragwürdige „Berechnungen“. So ist etwa der Zusammenhange zwischen Wirtschaftswachstum und Wohlstand heute nicht mehr allgemein gegeben: Der Wohlstand kommt nicht mehr am Rostgürtel der USA, in entlegenen Gegenden oder in Osteuropa an. Steuererleichterungen, kapitalgedeckte Pensionssysteme, eine schwacher Staat, oder eine niedrige Staatsquote machen die Reichen reicher und die Armen ärmer. In den „Übergängen“ finden Sie nachvollziehbare Argumente und Anregungen für eine solidarische und nachhaltige Politik mit allen und für alle und für unsere Umwelt.

Die Fragen

Alle, die nicht völlig unbekümmert in den Tag hineinleben, stellen sich heute die gleichen Fragen. Fraglos heißt „Mehr Wohlstand“ auch mehr Wirtschaft. Aber ist das Umgekehrte auch der Fall? Geht es denn wirklich allen gut, nur weil es der Wirtschaft gut geht? Sollte man nicht neben der Herstellung von materiellen Gütern die vermehrte Bereitstellung von überlebensnotwendigen Kultur-, Bildungs- und Beziehungsgütern ins Auge fassen, um eine etwas andere Art von Wohlstand zu erzeugen? Ist die Konkurrenzgesellschaft wirklich das, was der menschlichen Natur am besten entspricht? Werden hier nicht Untugenden kultiviert, die uns im privaten Umgang zutiefst zuwider sind? Wie soll dabei was Gutes entstehen? Ist ein Mehr wirklich besser? Sollen bestbezahlte Experten in den Finanzzentralen immer neue Finanzwetten aushecken, die (fast) niemandem dienen? Oder sollten nicht doch die klügsten Köpfe dazu ermutigt werden, alle ihre Fähigkeiten dazu zu verwenden, Strategien und Lösungen in Politik und Wirtschaft zu suchen, die (fast) allen Menschen zugute kommen? Würde es nicht in gewissen – nicht in allen – Bereichen dringend einer stärkeren staatlichen Lenkung und fairer Regeln bedürfen? Wäre es nicht im Interesse der Allgemeinheit, dem Einsickern neoliberaler Wahnideen etwa in das Gesundheits-, Bildungs-, Finanz- und Versicherungswesen Einhalt zu gebieten? Steht kluges Wirtschaften denn wirklich im Widerspruch zur Erhaltung unserer Erde, des Klimas und unserer Lebensgrundlagen?

Die Übergänge

Gesucht werden – Übergänge! Übergänge von der Theorie zur Praxis, von der Zukunftsangst zur Hoffnung, von Misstrauen und Neid zu Wohlwollen und Zuversicht, vom Lobby - und Parteienstaat hin zur Mitmach-Demokratie für alle, vom Wettbewerb zum Gemeinsinn, vom Mauer- zum Brückenbau, vom Haben zum Sein. Dieses Buch liefert eine Menge konkreter Anregungen – als Appetithappen sozusagen. Man findet beispielsweise in den Übergängen Überlegungen, wie man die übergroße Macht der Finanzzentralen durch Solidarität und Kooperation zumindest teilweise eindämmen kann. Aber es tut nicht so, als wären schon alle Übergänge gefunden. Die „Alternativlos!“-Rhetorik der Wirtschaftsweisen schüchtert ein. Dieses Buch will Mut machen, Antworten einzufordern und zu suchen. Die Bilder von den Ennstaler Alpen und dem Nationalpark Gesäuse lassen erahnen, wie schön Übergänge sein können, aber auch wie mühsam. Die Bilder sollen darauf hinweisen, dass sich Weltwirtschaft eben auch im Ennstal und auf der Grabneralm abspielt.

Die Grenzen

Das Buch macht klar, dass die Modelle der Wirtschaftswissenschaften an ihre Grenzen kommen. Es macht klar, dass es Grenzen der Machbarkeit und der Berechenbarkeit gibt und dass unsere Erwartungen an das Machbare weit überzogen sind. Wir wissen, dass wir nichts wissen. Kein noch so kluges Buch und kein noch so schlauer Algorithmus sagen uns, wie wir unser Zusammenleben gestalten sollen. Das müssen wir uns selbst überlegen. Die Mandelbrotmenge symbolisiert den Übergang vom Chaos zur Ordnung. Am Rand entscheidet oft auch die 17. Stelle hinterm Komma, ob ein Pixel schwarz oder weiß ist und ob ein Punkt drinnen oder draußen ist. Das lässt erahnen, wie komplex und unberechenbar auch Wirtschaft, Politik und menschliches Zusammenleben sind.

Für uns Weltverbesserer sind chaotisches Verhalten und fraktale Strukturen eine gute Nachricht, sie sollen uns Trost sein, weil man mit kleinen Änderungen schon so große Wirkungen erzielen kann. Wir brauchen also nicht gleich alle Berge zu versetzen, oder ein Wunderwuzzi zu sein, um Wirkung zu erzielen, es reichen oft kleine Änderungen, aber halt die richtigen.

Die Mandelbrotmenge ist aber auch eine Warnung vor allzu hohen Erwartungen. In vielen Fällen reichen nicht einmal etliche Stellen vor dem Komma, um Änderungen in die gewünschte Richtung zu bewirken. Es bedarf der Solidarität, des gegenseitigen Vertrauens und gut organisierter Zusammenarbeit vieler Menschen, um Übergänge zu finden vom Neoliberalismus, von Nationalismus, von Hass und Angst zu einer Politik, die allen dient und zu Wohlstand, zu gegenseitigem Vertrauen und zu friedlichem Zusammenleben aller Menschen führen.

Werbung für Solidarität und Kooperation

Algorithmen aller Art, Markt- und andere Mechanismen, unsichtbare Hände und dergleichen werden von allein wenig bewirken. Es bedarf der Solidarität, des gegenseitigen Vertrauens und gut organisierter Zusammenarbeit vieler Menschen – kurz: politischer Prozesse –, um die Übergänge zu Wirtschaft und Politik mit allen hinzukriegen. Demokratische Strukturen, Vertrauen, Solidarität und Kooperation entstehen nicht von alleine. Es braucht sehr, sehr viel Werbung dafür. Das Buch möchte ein kleiner Beitrag dazu sein.


Zitate

Allein durch die Nichtförderung von kapitalgedeckten Pensionsformen erspart sich der Staat, also wir, in Österreich Milliarden.

Lenkungssteuern sind unverzichtbarer Bestandteil eines neidfreien, ökologischen und kooperationsfördernden Steuersystems. Steuern sind prinzipiell keine Strafe. Im Speziellen ermutigen Lenkungssteuern den möglichen Zahler, sein Verhalten in eine erwünschte Richtung abzuändern.

So sehr es wünschenswert wäre, der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu entkommen und sein Vergnügen daran zu haben, alles besser zu wissen und zu können: Es geht sich in endlicher Zeit nicht aus, unendlich viel Wissenswertes sich anzueignen. Wir MÜSSEN glauben und vertrauen.

Umverteilen: Wie man 100 Säcke mit Erdäpfeln gerecht teilen kann, mag ja noch relativ einfach sein. Wie aber teilt man 100 Säcke mit Erdäpfeln, 20 Kilo Butter, eine Erdbeertorte, 20 Wohnungen, 1.000.000 Euro Rendite und 2.000 Arbeitsstunden auf alle irgendwie Beteiligten gerecht auf? Wer soll überhaupt an der Aufteilung beteiligt sein? Die Aufteilung soll noch dazu unter komplizierten Nebenbedingungen erfolgen. Meine Tante Mizzi hat lieber einen großen Anteil an der Rendite, eine Erdbeertorte kann sie sich selber machen. Ein Behinderter kann leider keine Arbeitsstunden leisten, bräuchte aber dringendst mehrere Säcke Erdäpfeln, damit er nicht verhungert. Der Investor befindet sich mitten in einem zynischen Wettkampf mit seinem Konkurrenten, wer mehr Rendite aus seiner Investition herausschindet. Er beansprucht alle Erdäpfelsäcke und die gesamte Rendite, obwohl man weiß, dass er tausende Erdäpfelsäcke vernichten muss und eine Milliarde Dollar in Liechtenstein liegen hat. Butter beansprucht er nicht, das passt nicht in sein Investitionsprofil, er verzichtet gönnerisch auf die Butter. Wie soll man unter solchen Umständen gerecht verteilen?

Unberechenbares: Von einem Eichenblatt, das man bei Gesäuse-Eingang in die Enns wirft, kann man behaupten, dass es talwärts schwimmt. Aber wo es sich in 5 Tagen aufhält, ist unberechenbar, es sei denn, man vermisst die Welt mit unendlicher Genauigkeit. Ich möchte nicht so viel Zeit mit dem Berechnen von Unberechenbarem vertrödeln. Ich höre viel lieber wieder einmal in die Musik der Broadlahn oder von J.S. Bach hinein. Da entsteht jedes Mal eine spannende neue Welt.

Kulturarbeit dient der Herstellung von überlebensnotwendigen geistigen Gütern und Dienstleistungen, wie Wissenschaft, Forschung und Kunst im Allgemeinen. Es besteht keinerlei Aussicht, dass Kulturarbeit durch Rationalisierung weniger wird. Kulturarbeitslosigkeit wird es nie geben.

Kooperation, Solidarität und Zusammenhalt rechnen sich. Wenn Sie im Kooperationsspiel oder im realen Leben, in Politik und Wirtschaft dem jeweils anderen auch einen Sieg oder ein Unentschieden gönnen, dann werden Sie über kurz oder lang zum klaren Gewinner.


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Der Autor

Bild des Autors

Hans Hagauer, Jahrgang 1952,Studium der Technischen Mathematik und Computerwissenschaften an der TU Graz. Seine Forschungsschwerpunkte an der Universität Graz, an der McMaster University in Hamilton, Ontario und an der TU Graz waren mathematische Modelle, Berechenbarkeit und Algorithmen. Er unterrichtete Mathematik an der FH Joanneum und Informatik an der HTL Kaindorf. Zuletzt beschäftigte er sich mit Wirtschaft und Politik aus der Sicht der Chaostheorie, der Mathematik, der Unberechenbarkeit und aus dem Blickwinkel von Tante Mizzi und der Bergwelt der Ennstaler Alpen. Hans Hagauer versteht was von der strengen Sicht auf komplizierte Angelegenheiten, wie man zu Lösungen kommt und wie man sie vermittelt. Aber es ist nicht nur der Scharfsinn, mit dem er die Dogmatik der herrschenden Wirtschaftsweise hinterfragt: Auf eine liebenswert- hinterhältige Weise garniert er seine Analysen mit der Sicht- und Denkweise seiner Tante Mizzi „und ihresgleichen“, richtet zwischendurch den Blick auf seine geliebten Berge und lässt für seine Leserinnen und Leser eine beruhigende, kräftigende Welt jenseits der aufgeregten Wettbewerbs-Narretei entstehen, eine Welt in der Gemeinsinn, Sanftmut und Zuversicht den Ton angeben.


Daten

Das Cover des Buches

Übergänge - zu Wirtschaft und Politik mit allen
304 Seiten, 19 Farbfotos, 17 Grafiken
29,00 € inkl. MwSt.
ISBN:
978-3-99093-694-8
Erscheinungsdatum:
12.12.2019
EBook ISBN:
978-3-99093-695-5

 
Impressum: Hans Hagauer, Eichholzerweg 5 8042 Graz